Resolution 2014
des Rates der Stadt Bad Nenndorf
Die Stadt Bad Nenndorf ist eine weltoffene, tolerante Stadt mit einer demokratischen und
solidarischen Gesellschaft. In der Stadt Bad Nenndorf leben Menschen aus 68 Nationen.
Dabei sind alle Weltreligionen (Anschauungs- und Glaubensrichtungen) vertreten.
Wir wollen, dass sich alle Bürgerinnen und Bürger und alle Gäste - gleich welcher Herkunft,
Religion oder Nationalität – in unserer Stadt wohlfühlen und frei und unbehelligt leben, lernen
und arbeiten können.
Wenn Menschen aufgrund ihrer Herkunft, Nationalität, Kultur oder sozialer Stellung
angefeindet oder diskriminiert werden, verstößt das nicht nur gegen das Grundgesetz,
sondern stört auch das friedliche Zusammenleben und schadet dem Wohl und Ansehen der
Stadt Bad Nenndorf. Gewalt und Extremismus lehnen wir grundsätzlich ab.
Dem treten wir entgegen:
- Wir wollen nicht zulassen, dass unsere Stadt von fremden- und ausländerfeindlichen
Organisationen und Personen jährlich wiederkehrend als Veranstaltungsort
missbraucht wird und für Aktivitäten genutzt wird, die gegen die Demokratie und
Menschenwürde gerichtet sind.
- Wir begegnen der rechten Szene ebenso geschlossen und energisch. Wir haben aus
der Geschichte gelernt, dass die Demokratie ihren Angreifern gegenüber wehrhaft
sein muss.
- Wir fordern die verantwortlichen Stellen auf, alle rechtlichen Möglichkeiten
auszuschöpfen, um ein Auftreten rechtsextremistischer Gruppen in einem so
genannten „Trauermarsch“ im August 2014 in Bad Nenndorf zu verhindern.
Der Rat der Stadt Bad Nenndorf spricht sich gegen Rassismus, Antisemitismus und
Extremismus sowie gegen die Verbreitung ihrer Ideologien aus und unterstützt die Aktivitäten
gesellschaftlicher Gruppen gegen Rechtsextremismus in unserer Stadt.
Die Mitglieder des Rates der Stadt Bad Nenndorf werden Gesicht zeigen und sich an die
Spitze des Protests stellen.
Alle Menschen in unserer Stadt und darüber hinaus rufen wir wieder dazu auf, sich jetzt und
zukünftig an friedlichen Protesten und Aktivitäten gegen das Auftreten von
Rechtsextremisten und Neonazis in Bad Nenndorf im August 2014 zu beteiligen und damit
an die vielen ermutigenden Ansätze des letzten Jahres anzuknüpfen.
Zivilcourage ist erwünscht und wird gefordert. Die Beteiligung vieler Menschen wird nach
innen wie nach außen verdeutlichen, dass alle gesellschaftlichen Gruppen in Bad Nenndorf
bereit sind, sich ihrer Verantwortung zu stellen, selbst Gesicht zu zeigen und aktiv
mitzuwirken.
Die Stadt Bad Nenndorf muss ein Ort der Demokratie und Toleranz bleiben. Hier haben
Feinde der Demokratie keinen Platz!
Bad Nenndorf, den 25. Juni 2014
Der Rat der Stadt Bad Nenndorf
Olk Reese
Bürgermeistern Stadtdirektor
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